Cluster- und Standortdialog zeigt Markt- und Wettbewerbsperspektiven in Forschung, Entwicklung und Anwendung von Energiespeichertechnologien auf
Intelligente Speichertechnologien sind ein Schlüssel zur Energiewende in Deutschland und eine Kernkompetenz der Energiewirtschaft im Regionalen Wachstumskern (RWK) Cottbus und der Lausitz. Für die Region gilt es jetzt, eine Pionierrolle in Forschung, Entwicklung und Anwendung zu besetzen. Dieses Fazit zogen mehr als 200 Teilnehmer beim Cluster- und Standortdialog „Speichertechnologien – Herausforderung und Chance der Energiewende", zu dem der RWK Cottbus und das Ministerium für Wirtschaft und Europaangelegenheiten des Landes Brandenburg in die Messe Cottbus eingeladen hatten.
„Die Speicherung der erneuerbaren Energien im industriellen Maßstab ist eine der zentralen Voraussetzungen für das Gelingen der Energiewende. Noch ist unklar, wie die künftige Bundesregierung dies vorantreiben will. Aber nur wenn Energie aus Sonne, Wind und Biomasse bedarfsgerecht produziert und ins Netz eingespeist werden kann und damit zuverlässig verfügbar ist, kann die Energiewende gelingen. Je schneller wir auf diesem Weg vorankommen, desto eher kann auf fossile Energieträger verzichtet werden", sagte Wirtschafts- und Europaminister Ralf Christoffers anlässlich der Veranstaltung.
„Der Regionale Wachstumskern Cottbus bietet innerhalb der Energieregion Lausitz ein dynamisches Marktumfeld vor allem im Bereich der erneuerbaren Energien und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung der Energiestrategie 2030. Zahlreiche Unternehmen bieten hier wichtige Energiesystemkompetenzen. Die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg unterstützt sie durch gemeinsame Forschungs- und Entwicklungsprojekte und die Ausbildung qualifizierter Fachkräfte. Diese Synergien wollen wir als wesentliche Säule im Energietechnik-Cluster Berlin-Brandenburg weiter stärken", so Christoffers, der derzeit in Schweden für den Standort Brandenburg wirbt. Beim Cluster- und Standortdialog wurde das Ministerium von Ministerialrätin Maike Melloh vertreten.
Oberbürgermeister Franz Szymanski stellte in seiner Eröffnungsansprache zudem die gewachsene Tradition der Energieregion heraus: „Cottbus und die Lausitz sind seit über 150 Jahren ein wichtiger Energie- und Industriestandort. Für die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklungen und die Wettbewerbsfähigkeit der Region wird es entscheidend sein, Know-how zu bündeln und Lösungen in den einzelnen Bereichen des Energiesystems anzubieten."
Gerade im Bereich der Speichertechnologien haben sich in der Region zukunftsweisende Projekte entwickelt. Dazu gehören das weltweit erste Hybridkraftwerk am Standort Prenzlau (Uckermark) ebenso wie das 2012 eröffnete Wasserstoffforschungszentrum an der BTU Cottbus-Senftenberg und das ebendort entwickelte Verbund-Forschungsprojekt e-SolCar oder auch verschiedene Repowering-Konzepte bei Windparks. Vor diesem Hintergrund nutzten Unternehmen aus Energiewirtschaft und -technologie, Netzbetreiber, Investoren und Projektentwickler den Cluster- und Standortdialog zu einem intensiven Wissens- und Erfahrungsaustausch.
Regionale und überregionale Branchenexperten gaben dazu einen Überblick zu Markttrends und Forschungsständen im Bereich der Speichertechnologien sowie zu Kompetenzen und Entwicklungsperspektiven des RWK Cottbus und der Energieregion Lausitz. Auch politische Handlungserfordernisse sowie rechtliche Rahmenbedingungen unterschiedlicher Energiesysteme wurden erörtert. Eine begleitende Ausstellung bot darüber hinaus eine Plattform zur Aufnahme persönlicher Kontakte und zum Knüpfen neuer Geschäftsbeziehungen. Ein abschließender Empfang der Energieregion Lausitz mit Unternehmern, Wissenschaftlern und Politikern in den VIP-Räumlichkeiten des regionalen Fußballclubs FC Energie Cottbus rundete den Kongresstag ab.
„Die Veranstaltung hat dazu beigetragen, Kooperationen zwischen Unternehmen sowie zwischen Wirtschaft und Wissenschaft auf regionaler und überregionaler Ebene zu initiieren. Als Energieregion haben wir das Potenzial, im Lausitzer Reallabor technische Lösungen für die Energiewende anzubieten. Das müssen wir nutzen und ausbauen", resümierte Oberbürgermeister Frank Szymanski das Ergebnis des Cluster- und Standortdialogs.