Bürgermeister Holger Kelch steht an der Spitze einer fünfköpfigen Delegation, die am Wochenende die französische Partnerstadt Montreuil besuchen wird. Die Vertreter aus Politik, Verwaltung und Kultur folgen damit einer Einladung der Montreuiler Bürgermeisterin Dominique Voynet. Es ist die zweite Begegnung dieser hohen Repräsentanten beider Städte seit dem Einzug von Frau Voynet ins Montreuiler Rathaus 2008. Dementsprechend gespannt sind die Erwartungen auf beiden Seiten.
Anlass für den Besuch ist ein erfreulicher und protokollarischer zugleich. 2012 hatte der Montreuiler Stadtrat beschlossen, die Partnerstädte Cottbus, Beit Sira (Palästinensergebiete) und Yélimané (Mali) durch drei Straßenbenennungen zu ehren. Im Rahmen der städtebaulichen Neugestaltung des Stadtteils Bel Air - Grands Pêchers (7.000 Einwohner) ist neben einer umfassenden Aufwertung des gesamten Quartiers auch eine neue Straße angelegt worden, der am 7. September der Name Rue de Cottbus verliehen werden soll. Der feierliche Akt ist eingebettet in ein traditionelles Stadtteilfest, bei dem die Bevölkerung einen ebenfalls neu geschaffenen Gemeinschaftsgarten und einen Spielplatz in Besitz nehmen kann. Eine hier präsentierte Fotoausstellung bringt den Montreuilern die deutsche Partnerstadt als Namenspatronin der neuen Straße etwas näher. Für die Cottbuser Delegation steht darüber hinaus ein Erfahrungsaustausch zum innerstädtischen Bauen auf dem Programm.
Die Städtepartnerschaft mit Montreuil, geschlossen 1959, ist eine der ältesten überhaupt in Europa. Mit der amtierenden Bürgermeisterin hat das Interesse an Kontakten mit Cottbus spürbar zugenommen. „Wir sind Frau Voynet sehr dankbar für ihren Anteil an der Wiederbelebung dieser langjährigen Partnerschaft“, so Holger Kelch vor dem Abflug nach Montreuil. Erst im Juni weilten Senioren aus der französischen Partnerstadt auf Einladung des Cottbuser Seniorenbeirates zur Jubiläumsausgabe der Seniorenwoche in der Lausitzmetropole.