In Nowa Sól bei Zielona Góra (Polen) lebt eine kleine Gruppe der Russinen (Lemken); Westpolen ist jedoch nicht deren ursprüngliche Heimat. Nach dem II. Weltkrieg wurden sie vom Südosten Polens dorthin zwangsumgesiedelt. Um etwaigen Widerstand seitens der Minderheit auszuschließen, wurden die Lemken in kleinen Gruppen in verschiedenen Dörfern entlang der neuen deutsch-polnischen Grenze angesiedelt.
Wie geht es den Lemken heute? Die Schule für Niedersorbische Sprache und Kultur und die Domowina/ Bund Lausitzer Sorben e.V. laden am kommenden Freitag, den 7. Juni von 10:00 bis 13:00 Uhr zu einem Seminar zum Thema „Minderheiten an der deutsch-polnischen Grenze" in das Wendische Haus, August-Bebel-Straße 82, ein.
Dr. Bohdan Halczak von der Universität Zielona Góra und Stefania Jawornicka vom ukrainischen Konsulat beleuchten Aktuelles zu dieser Minderheit in Lubuskie. Die sorbische (wendische) Minderheit in Brandenburg wird von der Domowina, dem Sorbenrat und dem Niedersorbischen Gymnasium vertreten. Vergleichend können Erfahrungen ausgetauscht werden. Dabei geht es besonders um Bildungsfragen: Wie wird gefördert? Welche Möglichkeiten gibt es, die eigene Muttersprache zu erlernen und zu pflegen? Welche Rechte auf Bewahrung der Identität sind in der Verfassung und in weiteren Gesetzen der Länder festgeschrieben?
Die Veranstaltung ist öffentlich und wird ins Deutsche übersetzt. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei. Mehr Informationen sind unter der Telefonnummer 0355/ 792829 oder im Internet unter www.sorbische-wendische-sprachschule.de erhältlich.