Weihnachtsvorfreude kann ein jähes Ende finden, wenn durch unsachgemäße Billigprodukte Gefahren entstehen, so wie aktuell bei im Handel und über das Internet zu beziehenden Lichterketten aus China. Wie PD Dr. med. Erler, Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des Carl-Thiem-Klinikums, informierte, hat es auch im CTK schon Patienten mit auf diese Weise entstandenen Verletzungen gegeben: „Vor allem Kinder sind durch nicht ausreichend isolierte Drähte in solchen Lichterketten gefährdet.“
In Cottbus gilt solchen Gefahren höchste Aufmerksamkeit, denn die Stadt ist die erste in Brandenburg, die den Titel „Sichere Gemeinde“ im Netzwerk „Safe Communities“ der Weltgesundheitsorganisation (WHO) anstrebt. Diese Initiative soll durch verschiedene Maßnahmen und Kooperationen dazu beitragen, die Bürgerinnen und Bürger und vor allem auch Kinder und Jugendliche vor Verletzungen durch Unfälle und Gewalt zu schützen. Dazu fand erst vor wenigen Wochen im Carl-Thiem-Klinikum eine Fachtagung statt, bei der nächste Schritte festgelegt wurden.
Das Klinikum ist seit sechs Jahren unmittelbar in das Projekt einbezogen und beteiligt sich an der Erfassung von Daten nach internationalem Standard (europäische Injury Data Base - IDB). Auf deren Grundlage werden gezielte Präventionsmaßnahmen entwickelt und umgesetzt. „In der Stadt Cottbus müssen täglich mehr als vier Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren aufgrund von Unfällen im Krankenhaus behandelt werden“, so Dr. Erler. „Schärfen wir deshalb unsere Aufmerksamkeit noch mehr als bisher, damit diese Zahl zurückgeht, nicht nur in der Vorweihnachtszeit.“