Cottbusverkehr war im September Partner einer Stern-TV-Reportage zum Thema Zivilcourage in öffentlichen Verkehrsmitteln und stellte Fahrzeuge sowie Haltestellenbereiche für Tests von Echtsituation simulierenden Szenen zur Verfügung. Die Reaktionen der zufällig anwesenden Bürgerinnen und Bürger auf die dabei gespielten „Angriffe“ auf Fahrgäste reichten von deren Abwenden bis zum beherzten Eingreifen, so dass die vermeintlichen Täter dann von ihren Opfern abließen. In der Fernsehsendung wurde der Aufruf der Cottbuser Polizei zum „Hinsehen. Handeln. Hilfe holen.“ als bundesweit beispielgebend hervorgehoben. Das Plakat dazu wurde jetzt grafisch überarbeitet und wird nun als Gemeinschaftsinitiative der Stadt Cottbus und der Polizei, von Cottbusverkehr und dem FC Energie sowie der BTU Cottbus und der Hochschule Lausitz präsentiert.
Cottbus zeigt Zivilcourage. Mit Entschlossenheit statt Gleichgültigkeit kann jeder dazu beitragen, dass wir uns in unserer Stadt sicherer fühlen. Geholfen zu haben, ist eine wertvolle Erfahrung. Oberbürgermeister Frank Szymanski beschreibt die Wichtigkeit aktiver Zivilcourage: „Wer selbst in einer Notsituation war, bedrängt und gedemütigt wurde, weiß, wie wichtig die Menschen sind, die in solchen Momenten nicht wegsehen, sondern helfend handeln.“
Der FC Energie Cottbus, einer der Partner der Initiative, erklärt dazu:
„Der FC Energie Cottbus ist sich seiner sozialen Verantwortung bewusst. Stadionbesucher mit Handicap genießen beim FCE ebenso große Aufmerksamkeit wie die deutliche Positionierung gegen Diskriminierung und rechte Gewalt. Entsprechende Aktionen sind nicht lobenswert, sondern völlig normal.
Schon lange setzen der FC Energie Cottbus und seine Fans deutliche Zeichen gegen Rassismus. Unter dem Motto „Wir zeigen Rassismus die Rote Karte“ wurde im Eingangsbereich des Stadions eine „Anti-Rassismus-Wand“ eingeweiht; einmal pro Saison beteiligt sich der FCE an einer bundesweiten Aktion der DFL rund um ein Heimspiel. Hunderte Energie-Fans haben auf der Wand unterschrieben und Statements gegen Rassismus abgegeben. Darüber hinaus beteiligt sich der FCE an Aktionen und Projekten wie „Tolerantes Stadion“, FARE, „Gesicht zeigen!“ und ist Pate der Schule gegen Gewalt – Schule mit Courage. Auch für die Initiativen „Augen auf – Zivilcourage zeigen“ und „Tolerantes Stadion“ ist der Verein Botschafter. Nicht nur auf dem Papier, denn mit der Integration von ausländischen Spielern im Profi- und Nachwuchsbereich lebt der FC Energie Toleranz und Zivilcourage. Und natürlich arbeitet der FC Energie regelmäßig mit dem Fanprojekt Cottbus und dem Fußball-Landesverband zusammen, zeichnet verdiente Ehrenamtliche aus und lädt sie ins Stadion der Freundschaft.
Aufmerksamkeit genießen die Fans mit Handicap. Ein Training für Behinderte mit den Profis ist ebenso fester Bestandteil des Vereinslebens wie die Führungen für Gruppen der Behinderten-Werkstätten. Rege genutzt wird zudem der Service für blinde Stadionbesucher, die die Atmosphäre mit einem radioerprobten Kommentator auf dem Ohr aufsaugen. Überdurchschnittlich viele Rollstuhlfahrer-Plätze in bester Lage am Spielfeldrand der Osttribüne gehören längst zur Normalität bei den Heimspielen des FC Energie. Die Anreise in das behindertengerechte Stadion, die vorhandenen Parkmöglichkeiten und Sanitäreinrichtungen und die Betreuung durch eine vom Verein eingesetzte Behindertenbeauftragte verdeutlichen: Beim FC Energie Cottbus sind Menschen mit Handicap nicht Außenseiter, sondern gern gesehene Gäste.“
Lars Töffling
Pressesprecher des FC Energie Cottbus