Der September ist der Monat der Zahngesundheit und der beste Zeitpunkt, um erneut eine statistische Bilanz in Bezug auf die Zahngesundheit der Kinder und Jugendlichen unserer Stadt zu ziehen.
Die Zahngesundheit der Cottbuser Schulkinder hat sich im Vergleich zum Vorjahr weiter spürbar verbessert. Sowohl die Zwölfjährigen mit 0,65 Zähnen mit Karieserfahrung pro Kind als auch die Fünfzehnjährigen mit 1,49 Zähnen mit Karieserfahrung pro Kind können im landes- und bundesweiten Vergleich recht weit oben platziert werden. Die von Bund und Land definierten Zahngesundheitsziele sind in diesen Altersgruppen mit Bravour erreicht worden. Auch die Kariesschieflage verschob sich in die positive Richtung – das heißt, dass einerseits die Gruppe der Karies-Risikokinder in den letzten fünf Jahren schrumpfte (von 13% auf 11%), gleichzeitig verringerte sich aber auch der Kariesanteil, welchen diese Kinder auf sich fokussieren, von 74% auf ca. 65%.
Etwas anders verhält sich die Statistik bei den Kindergartenkindern. In der für Cottbus repräsentativen Altersgruppe der Fünfjährigen ist der Anteil der naturgesunden Gebisse von 66,4% auf 64,74% gesunken. Der Anteil der Kinder mit sanierten Zähnen stieg um 1%, und der Anteil der behandlungsbedürftigen Kinder blieb unverändert. Das Erreichen des von Bund und Land bis 2020 neu gesetzten Teilziels „80% der fünf Jahre alten Kinder haben kariesfreie Milchzähne“ ist noch fern.
Um diesem Zustand entgegenzuwirken, wurde allen Kitas die Teilnahme an dem Zertifizierungsprojekt „Kita mit Biss“ angeboten. Die Schirmherrschaft über das Projekt übernahm Oberbürgermeister Frank Szymanski. Im Rahmen der „AG 78 Kindertagsbetreuung“ wurden die ersten „Kita mit Biss“-Zertifikate am 23. April an die Vertreter der teilnehmenden Einrichtungen überreicht. Die Beteiligung der Einrichtungen liegt bei über 85%; die Teilnehmerliste ist noch offen. Die teilnehmenden Kitas haben sich, dem Beispiel aus Frankfurt/Oder folgend, durch eine schriftliche Beitrittserklärung freiwillig zu einer bewusst zahnfreundlichen Erziehung der Kinder im Kita-Alltag verpflichtet. Die in der Vorbereitungsphase des Projektes ausgehändigten Handlungsrichtlinien sollen den Eltern und den Erziehern behilflich sein, die Zahngesundheit der Schützlinge von Anfang an täglich zu unterstützen. Das „A und O“ sind das regelmäßige Zähneputzen nach den Mahlzeiten und eine zahngesunde Ernährung mit Verzicht auf die Nuckelflasche.
Alle Kitas werden im Rahmen dieses Projektes vom Zahnärztlichen Dienst Cottbus unterstützt und begleitet. Regelmäßig wird der Zwischenstand über einen Fragebogen ermittelt, um etwaige Probleme und Schwierigkeiten zu erkennen und diese wirksam und nachhaltig zu bewältigen. Eine gute Austauschplattform dafür bieten beispielsweise Elternnachmittage oder -abende. Einige der teilnehmenden Kitas haben diese Möglichkeit bereits genutzt und über die Umsetzung der Handlungsrichtlinien mit allen Beteiligten beraten.
Nach Ablauf des ersten Projektjahres ist eine große Dankeschön-Party mit den „Zahnclowns“ Pipo und Pipolina für die Vorschulkinder aller teilnehmenden Kitas geplant. Diese wird voraussichtlich im Frühjahr 2011 stattfinden.
Die Ergebnisse zur Mundgesundheit 2010 in Cottbus sind anhand der zahnärztlichen Schul- und Kita-Untersuchungen im zurückliegenden Schuljahr von über 10.000 Cottbuser Kindern und Jugendlichen ermittelt worden. An dieser Stelle möchte sich der Zahnärztliche Dienst der Stadt Cottbus für die Mitwirkung aller Beteiligten in den jeweiligen Einrichtungen ganz herzlich bedanken.
Ein detaillierter statistischer Bericht ist im Internet unter www.cottbus.de/zahnarzt veröffentlicht.