Mit dem Beginn der Durchforstungsarbeiten und der Beseitigung von Wildwuchs im Rahmen des Interreg-Projektes in der Branitzer Parklandschaft hat der Vorstand des Imkervereins Cottbus seinen Unmut geäußert. Die Entfernung von Robinien und Ahorn raube den Bienen eine wichtige Nahrungsgrundlage und schmälere die Honigerträge.
„Die Bedenken der Cottbuser Imker nehmen wir zur Kenntnis und sehr ernst“, sagt Parkleiter Claudius Wecke und ergänzt gleichzeitig eigene Argumente. „Die malerisch gewachsene Robinie spielt in Pücklers Parkgestaltung eine ganz große Rolle. Wir haben immerhin fast 300 große Robinien und über 350 große Ahorne im Park. Die werden erhalten, gepflegt und auch in Zukunft den Bienen ein guter Anlaufpunkt auf der Nahrungssuche sein. Wenn schon, dann wird ausschließlich kranker, missgewachsener und historischen Altbestand bedrängender Jungwuchs mit einem Stammdurchmesser bis 25 cm entfernt. Das müssen wir tun, weil das eine entscheidende Aufgabe zur Erhaltung des Parks ist. Die kleinen Robinien und Ahorne in den dichten Beständen kommen, wenn überhaupt, nur spärlich zur Blüte und sind als Bienennahrung eher kaum von Betracht.“
Eine im vergangenen Jahr durchgeführte Biotopkartierung hat ergeben, dass der Branitzer Park zu den tier- und pflanzenartenreichsten Orten der ganzen Lausitz zählt. „Hier finden die Bienen nicht nur auf Robinie und Ahorn ihre Nahrung, sondern auch auf 300 Linden, 75 Schwarz-Erlen und zahlreichen Eiben, Pfaffenhütchen, Forsythien, Flieder, Traubenkirschen, Haselnüssen und vielem mehr. Außerdem wird mit der Wiesenmahd immer gewartet, bis die Wiesen voll ausgereift sind (ca. Mitte/ Ende Juni und Ende August/Anfang September), so dass die Blumenblüte der 40 ha großen Parkwiesen den Bienen zusätzlich reiche Nahrung bietet“, so Wecke weiter.