Im Rahmen eines Pressegesprächs stellten heute der Cottbuser Oberbürgermeister und Vorsitzende des Stiftungsrates Frank Szymanski und Stiftungsdirektor Gert Streidt das Jahresprogramm der Stiftung Fürst-Pückler-Museum Park und Schloss Branitz vor.
Frank Szymanski verwies auf die große Bedeutung des fürstlichen Branitzer Parks für die grundsätzlichen Entscheidungen der Stadt. Dabei stellte er heraus, dass gerade auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten die Förderung des Potenzials des Parks und seiner musealen Einrichtungen für die weitere Entwicklung der Stadt einen entscheidenden Einfluss hat. Das, so hob er hervor, gelte nicht nur für den touristischen Bereich, denn gerade auch für Investoren werde das kulturelle Umfeld immer entscheidender. Mit den geplanten Maßnahmen im Rahmen der Interreg-Projekte wird das international bedeutende Gartendenkmal eine weitere Aufwertung erhalten. Der gewachsenen überregionalen Ausstrahlung von Branitz werden die Veranstaltungen und der Festakt zum 225. Geburtstag des Fürsten Pückler im Staatstheater Cottbus Rechnung tragen.
Stiftungsdirektor Gert Streidt informierte über das umfangreiche Ausstellungs- und Veranstaltungsprogramm 2010 der Stiftung, das ganz im Zeichen des 225. Geburtstages des Fürsten steht. Thematische Schwerpunkte bilden eine Ausstellung über Lucie, die „grüne Fürstin“, und die Gärten der Familie Bonaparte. Mit der Sonderausstellung „Die grüne Fürstin - Lucie von Hardenberg – die Frau Fürst Pücklers“ im Rahmen von Kulturland Brandenburg steht erstmals die Frau des Fürsten im Mittelpunkt einer Ausstellung. Für die Schau werden die sogenannten Lucie-Zimmer wieder eingerichtet und mit vielen Originalen ausgestattet. Mit diesen authentischen Orten werde mit der Ausstellung zugleich Bleibendes im Schloss geschaffen, betonte Streidt.
Im Branitzer Marstall geht es zum Saisonbeginn ab 1. April kaiserlich zu. Mit den Gärten der Familie Bonaparte lernen die Besucher nicht nur Napoleon I. von seiner „grünen“ Seite kennen, sondern auch das Verhältnis des Fürsten Pückler zu Napoleon III. Für den Stiftungsdirektor ist die Ausstellung des Napoleonmuseums Schloss Arenenberg ein bedeutender Meilenstein der Kooperation mit diesem Schweizer Museum.
Ein weiterer Ausstellungshöhepunkt ist in Zusammenarbeit mit dem Kleist-Museum im August die Eröffnung von „Kleist, Pückler und das ewig Weibliche...“. Im Zusammenhang mit dem 200. Todestag des Heinrich von Kleist wird eine Ausstellung vorbereitet, in welcher der Dichter auf den Gartenkünstler Pückler trifft. Weil sie sich tatsächlich wohl nie begegnet sind, soll es in diesem fiktiven Treffen vor allem um das Verhältnis der beiden zu den Frauen ihrer Zeit gehen.
Die breite Palette an Veranstaltungen reicht vom internationalen Polka-Festival bis zur Lausitzer LesArt und einer musikalischen Weihnachtslesung. Am Internationalen Museumstag würdigt die Stiftung die unentgeltliche Arbeit von engagierten Bürgern in der Stiftung, und zum Denkmaltag im September beleuchten Vorträge von Mitarbeitern der Stiftung die Reisefreude des Fürsten Pückler.
Nicht wegzudenken seien die Beiträge der Vereine, unterstreicht Streidt. So können auch in diesem Jahr dank des Fördervereins Fürst Pückler in Branitz e.V. wichtige Vorhaben verwirklicht werden. Dazu zählen die Frühjahrsbepflanzung des Pleasuregrounds und die Wiederherstellung eines weiteren „verlorenen Ortes“. In bewährter Weise hält der Konzertverein ein interessantes und abwechslungsreiches musikalisches Programm bereit und die Zusammenarbeit mit der Blechen-Gesellschaft bereichert die Begleitveranstaltungen zu den Ausstellungen. Die Angebote in der Museumspädagogik werden trotz schwieriger personeller Situation in der Stiftung ausgebaut. Der beachtenswerte Beitrag der Stiftung zur kulturellen Bildung ist im September Gegenstand eines Workshops der Konferenz Nationaler Kultureinrichtungen, des Zusammenschlusses der wichtigsten musealen Kultureinrichtungen der neuen Bundesländer.
In der Garten- und Denkmalpflege konzentriert sich die Stiftung in diesem Jahr auf die Fortsetzung von Uferfaschinierungen, Plenterungen im Parkrand des Innenparks und die Sanierung des Rosenhügels Zum Saisonbeginn präsentiert sich der „Empfangsbereich“ mit der Erweiterung des Orientierungssystems zwischen Parkplatz und Besucherzentrum nicht nur besucherfreundlicher, sondern auch internationaler, mit Hinweisen in polnischer und englischer Sprache.
Kurz vor der Eröffnung stehen Pücklers Schlafstube und sein Waschzimmer. Beide Schlossräume wurden nach archivalischen Befunden umfassend restauriert.