Große Freude herrschte in Cottbus und Branitz, als im vergangenen Jahr der zusammen mit Zielona Góra eingereichte Interreg-Fördermittelantrag „Revitalisierung historischer Parklandschaften Branitzer Außenpark/Park Piastowski (Zielona Góra)“ bestätigt wurde. Bis 2013 sollen ca. zwei Millionen Euro in die Branitzer Parklandschaft investiert werden.
„Geplant sind 25 Einzelmaßnahmen im Parkrand des Innenparkes sowie im Außenpark. Die einstige Pücklersche Parklandschaft wird so in Teilen wieder herausgearbeitet und erlebbar gemacht“, erklärt Parkleiter Claudius Wecke. Doch die Mittel dafür stehen aufgrund eines bisher nicht rechtskräftigen Fördervertrags zwischen den deutschen und polnischen Partnern noch nicht zur Verfügung. Es droht ein uneinholbarer Zeitverzug in der Realisierung der Maßnahmen. Große Teile der Förderung könnten verfallen.
Kurzfristig ist nun die Stadt Cottbus mit einer Vorfinanzierung für bauvorbereitende Durchforstungs- und Wildwuchsbeseitigungsmaßnahmen eingesprungen. Dabei werden bis 15. März im Bereich des südlichen Umfahrungswegs junge Robinien und Spitz-Ahorne entnommen, am Parkplatz Tierparkstraße verkehrsgefährdende Pappeln entfernt und der viel zu dichte Kiefernreinbestand am südlichen Hermannsberg gleichmäßig durchforstet. Andreas Jäkel von der Unteren Naturschutzbehörde der Stadt Cottbus kommentiert: „Artenschutzrechtlich sind diese Maßnahmen vollkommen unproblematisch. Die Entnahme nichtheimischer Gehölze sowie des stark konkurrierenden Spitz-Ahorns sind sogar zum großen Nutzen des Naturschutzes.“ Zur Freude der Denkmal- und Naturschützer wird zudem historischer Alt-Eichenbestand am südlichen Umfahrungsweg geschützt und gepflegt. „In den Sommermonaten sollen Wege- und Parkplatzbau sowie die Entschlammung des Schlangensees die ersten Teilmaßnahmen komplettieren“, erklärt der planende Landschaftsarchitekt Hagen Engelmann.
Die Gehölzentnahmen werden durch umfassende Nachpflanzungen im Bereich „Baumuniversität“, Kastanienallee und Besucherparkplatz kompensiert. Für das Branitzer Förderprojekt liegen alle nötigen Genehmigungen und Stellungnahmen der Behörden, Fachbeiräte und Ausschüsse aus Naturschutz und Denkmalpflege vor. Informationsveranstaltungen zum Gesamtvorhaben erfolgen für interessierte Bürgerinnen und Bürger am kommenden Samstag, 27.2.2010, um 11 Uhr, und am Dienstag, 16.3.2010, um 19 Uhr, jeweils im Besucherzentrum der Gutsökonomie Branitz.
Besonders deutlich zeichnen sich die stammstarken Originalbäume im Stangenwald zwischen Friedhof Branitz und Spreedamm ab. Ihre Kronenausbildung ist sicherer Beleg für den ursprünglichen Freistand dieses Gehölzbandes. Vom historischen Kutschweg ist nur noch ein unbefestigter, in Teilen zerfahrener Waldweg übrig geblieben. Auf Grundlage von Befundungen wird der originale Trassenverlauf wiederhergestellt.