Die Spree durchfließt Cottbus auf einer Länge von 25 km, von der Kutzeburger Mühle bis nach Maiberg. Auf dem größten Teil der Strecke ist der Fluss von Garten- und Parkanlagen umgeben. Der Spreeauenpark, das Kunstmuseum Dieselkraftwerk, die Spreewehrmühle und die neue Heimstätte der Auerochsen im Norden: Die Cottbuserinnen und Cottbuser nutzen ihre Spree als wertvollen Freizeitbereich.
Im Gegensatz zum Spreewald oder dem Bereich von Spremberg bis zur Talsperre war die Spree jedoch in und um Cottbus für den Wasserwandersport wegen zahlreicher unbefahrbarer Sohlschwellen und fehlender Aus- und Einstiegsstellen nur begrenzt geeignet. Ein erster Abschnitt bei Maiberg wurde bereits im Rahmen der Renaturierung - bei Einbeziehung der organisierten Wasserwandersportler - beispielhaft als Wasserwanderweg ausgebaut. Oberbürgermeister Frank Szymanski zum Stand der Dinge: „Unsere Machbarkeitsstudie zeigt, wie die Befahrbarkeit der Spree mit Paddelbooten - unter Berücksichtigung des Naturschutzes und der Überwindbarkeit von Wehren und Sohlschwellen - sicher realisiert werden kann. Gleichzeitig wird sich das Landesumweltamt bemühen, im Fließgewässer die Fischdurchgängigkeit zu gewährleisten. Damit ergeben sich Synergieeffekte zwischen der ökologischen Durchgängigkeit und der Nutzbarkeit für Wasserwanderer.“
In bewährter Zusammenarbeit mit dem Landesumweltamt sollen neben dem Umbau der Sohlschwellen Ein- und Ausstiegsstellen geschaffen, Standorte für Wasserwanderrastplätze ausgewiesen und eine Beschilderung für die Wassersportler angebracht werden. Als Wasserwanderplätze sollen die vorhandenen gastronomischen Einrichtungen und Sportanlagen Kutzeburger Mühle, Strombad, ESV Lok RAW Cottbus, Spreewehrmühle und Maiberg dienen. Die Fertigstellung aller Vorhaben ist bis zum Jahr 2012 vorgesehen. Laut Studie werden die Gesamtkosten mit rund 360.000 Euro geschätzt. Angestrebt wird eine 75%-Förderung des Projektes, das heißt: 270.000 Euro Fördermittel und 90.000 Euro Eigenmittel der Stadt.
Gegenwärtig nutzen pro Jahr etwa 100 Kanu-Wasserwanderer die Spree ab Cottbus. Mit dem Ausbau des Flusses ist eine Steigerung auf etwa 600 Aktive im Jahr 2012 zu erwarten, die gleichzeitig die Stadt Cottbus auch als Touristen besuchen würden. Das angestrebte Wasserwanderrevier mit den Renaturierungsmaßnahmen bietet beste Voraussetzungen für einen gewerbsmäßigen Kanutourismus, schafft ca. zehn Arbeitsplätze und würde zur Entlastung des Spreewaldes beitragen. Die Stadt rechnet mit einer höheren Auslastung im Hotel- und Gaststättengewerbe sowie mit geführten Wasserwanderfahrten durch Bootsvermieter.
Die Gesamtmaßnahme ist Bestandteil des Wassersportentwicklungsplanes des Landes Brandenburg und abgestimmt mit dem Landesumweltamt, den Landkreisen Spree-Neiße, Oberspreewald-Lausitz sowie Dahme-Spreewald, die gleiche Ziele im Rahmen eines Masterplans „Naturverträglicher Wassertourismus Spree-Spreewald“ verfolgen.