Am 27. Januar 1945 wurde das Konzentrationslager Auschwitz befreit, ein Vernichtungslager, das symbolhaft für die Verbrechen der nationalsozialistischen Herrschaft steht. Auf Anregung des früheren Bundespräsidenten Roman Herzog wurde dieser Tag der Befreiung dem Gedenken an die zahllosen Opfer der mehr als ein Jahrzehnt dauernden Schreckenszeit der Nationalsozialisten gewidmet, im Jahr 2005 durch die Generalversammlung der Vereinten Nationen zum Gedenktag für die Opfer des Holocaust ausgerufen.
Im Cottbuser Rathaus haben am 27.01.2009 alle Interessierten und Wissbegierigen Gelegenheit, Geschichte zu befragen. Dr. Walter Strnad, Cottbuser Zeitzeuge, stellt im Foyer des Hauses am Neumarkt seine Dokumentation „Geschichtsblätter 1933-1945“ vor. Die 14-bändige Sammlung legt umfassend und tiefgründig Zeugnis ab über „wahre Begebenheiten, wie sie von Betroffenen durchlebt und berichtet wurden“.
Von 10:00 bis 15.00 Uhr steht Dr. Strnad allen Rathausbesuchern als Gesprächspartner zur Verfügung, beantwortet Fragen und gibt Auskunft über die von ihm aufgezeichneten Schicksale.
In der Oberkirche St. Nikolai wird an diesem besonderen Tag, um 17:00 Uhr, eine Ausstellung des Centrum Judaicum Berlin feierlich eröffnet. Sie trägt den Titel „Zwischen Bleiben und Gehen. Juden in Ostdeutschland zwischen 1945 und 1956. Zehn Biographien“ und dokumentiert das Spektrum politischer Repression gegenüber vermeintlichen und tatsächlichen jüdischen Bürgern durch sowjetische Besatzungsmacht und Staatsapparat im Osten Deutschlands. Unter den vorgestellten Lebenswegen befinden sich auch zahlreiche Bürger der Mark.
Die Ausstellung „Zwischen Bleiben und Gehen“ bleibt bis zum 13. März 2009 in Cottbus.