Sechs heiße Festivaltage im Herbst
Morgen, am 11. November, werden Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier und Ministerpräsident Matthias Platzeck in ihrer Funktion als Schirmherren des 18. FilmFestivals zu Gast in Cottbus sein. Zu diesem Ereignis im Großen Haus des Staatstheaters werden zahlreiche Gäste aus Kultur, Politik und Wirtschaft erwartet. Als Vertreter der beiden Hauptförderer des Festivals besuchen Petra Maria Müller und Kirsten Niehuus, Geschäftsführerinnen von Medienboard Berlin-Brandenburg GmbH, und der Cottbuser Oberbürgermeister Frank Szymanski die Veranstaltung.
Glanzlichter setzen an diesem Abend die Oscar-Preisträger Istvan Szabó, Ehrenpräsident des Festivals, der sein jüngstes Werk "Verwandte" als deutsche Erstaufführung in Cottbus präsentieren wird, sowie Allan Starski, der die begehrte Trophäe für das Set Design von Schindlers Liste erhielt und in der diesjährigen internationalen Festivaljury mitwirkt.
Filmisch startet die Festivalwoche mit der deutschen Erstaufführung des Cannes-Preisträgers "Tulpan" von Sergej Dvortsevoj in Anwesenheit der Produzenten Bulat Galimgeyerev (Kasachstan), Raimond Göbel sowie Thanassis Karathanos (beide Deutschland). Die internationale Koproduktion, maßgeblich entstanden mit russischer und deutscher Beteiligung, ist zugleich Auftakt für den Wettbewerb Spielfilm. Umrahmt wird die Veranstaltung vom Philharmonischen Orchester und dem Ballett des Staatstheaters Cottbus. Durch den Abend führen Ola Rosiak und Max Ruppert, Moderatoren der Sendung "Kowalski trifft Schmidt" des Medienpartners Rundfunk Berlin-Brandenburg.
Insgesamt kommen 136 Filme aus 30 Ländern während des Festivals zur Aufführung, von denen 62 in Cottbus ihre deutsche oder internationale Erstaufführung erleben. Zu den mehr als 450 akkreditierten Fachbesuchern aus 39 Ländern zählen 70 Filmschaffende, die zu den Präsentationen ihrer Arbeiten anwesend sind und damit so zahlreich wie selten zuvor mit dem Publikum ins Gespräch kommen.
Im Wettbewerb Spielfilm werden sämtliche zehn Beiträge persönlich vorgestellt. Dazu haben sich folgende Gäste angekündigt: die Regisseure Anca Damian (Rumänien), Sergej Dvortsevoj (Russland), Michail Kalatosischwili (Georgien), Wladimir Kott (Russland), Kornel Mundruczo (Ungarn), Arsen Anton Ostijic (Kroatien) und Michal Rosa (Polen), die Darsteller Jiri Mádl (Tschechien) und Wyacheslav Krikunow (Russland) sowie die Produzenten Karl Baumgartner (Deutschland), Evgeny Gindilis (Russland), Irena Hejdova (Tschechien), Kira Saksaganskaya (Russland), Julia Schaginurowa (Russland) sowie Pavel Strnad (Tschechien). Im Wettbewerb Kurzspielfilm werden unter anderem die Regisseure Alena Davidova (Russland), Asif Rustamow (Aserbaidschan) und Marina Wroda (Ukraine) sowie die Produzentin Bozenka Mistrzak und der Kameramann Michal Stajniak (beide Polen) für Publikumsgespräche zur Verfügung stehen.
Mit mehr als 20 Gästen verpricht die Region des diesjährigen Fokus "Neues Kino aus dem Baltikum" besondere Aufmerksamkeit. So kommen aus Estland die Regisseure Rene Vilbre und Andri Luup, aus Lettland die Regisseure Janis Kalejs und Janis Poskus sowie die Darsteller Artuss Kaimans und Ksenija Sundejeva und aus Litauen die Produzentinnen Inga Jasulaityte und Ieva Norviliene nach Cottbus, um ihre aktuellen Filme vorzustellen.
In der Retrospektive "1968: Prager Frühling und die Folgen" hat mit Jiri Menzel (Tschechien) ein weiterer Oscar-Preisträger sein Kommen zugesagt. Ferner werden der Berliner Filmwissenschaftler Hans-Joachim Schlegel sowie die tschechische Zeitzeugin Marta Simova für Diskussionen und Filmgespräche zur Verfügung stehen. Zum erstmals veranstalteten "Russischen Tag" am Mittwoch, 12. November, sind die Regisseure Marat Sarulu (Kirgistan) und Katja Schagalowa (Russland) sowie der Produzent Karsten Stöter (Deutschland) zu den Aufführungen ihrer Filme anwesend.
Am Samstag, 15. November, wird Ministerpräsident Matthias Platzeck den 18. Festivaljahrgang in der Stadhalle Cottbus mit der Überreichung der Lubinas (Hauptpreise der Internationalen Festivaljury) beschließen. Im Anschluss an die durch Christian Matheé moderierte Preisverleihung erlebt die deutsch-deutsche Familiengeschichte "Novemberkind" in Anwesenheit von Regisseur Christian Schwochow sowie der Darsteller Hermann Beyer und Adrian Topol ihre Preview zum Kinostart.
Auf dem Festival werden Preise im Gesamtwert von 67.000 Euro vergeben, womit das Preisvolumen im Vergleich zum Vorjahr noch einmal deutlich erhöht werden konnte (2007: 64.000 Euro). Zur internationalen Festivaljury gehören in diesem Jahr die aus dem Kosovo stammende Darstellerin Arta Dobroshi (Lornas Schweigen), die stellvertretende Geschäftsführerin von German Films, Mariette Rissenbeek, der russische Fipresci-Präsident Andrej Plachow, der Direktor des Israel Film Fund Katriel Schory sowie der polnische Set Designer Allan Starski.