Ein literarisch-musikalischer Abend des Russisch-Deutschen Kulturvereins
Zarin Katharina II. von Russland, geborene Prinzessin von Anhalt-Zerbst, wird oft wegen der von ihr am russischen Hofe favorisierten Günstlingswirtschaft kritisch bewertet. Diese Zarin deutscher Herkunft ist 200 Jahre nach ihrem Tode in Russland noch hoch geehrt. Als Kennerin der Schriften von Tacitus, Montesquieu, Platon und Voltaire war sie seit Beginn ihrer Regierung bemüht, Russland durch die Einsetzung einer so genannten "Großen Kommission" bessere Gesetze zu geben. Durch das von Katharina II. im Jahre 1763 herausgegebene Manifest zur Anwerbung ausländischer Kolonisten ins Russische Reich beschleunigte sie maßgeblich die Städtegründung und spätere Industrialisierung vorwiegend südrussischer Gebiete.
Um dem russischen Volk mehr Chancen auf eine elementare Bildung zu geben, sorgte Katharina II. während ihrer Regierungszeit dafür, dass in Russland mehr als 365 Volksschulen entstanden. Die von ihr durchgeführten Gebietsreformen beweisen ihr Bestreben, die Verwaltung Russlands zu optimieren.
„Eine Deutsche auf dem Zarenthron“ ist der Titel eines weiteren literarisch-musikalischen Abends des Cottbuser Russisch-Deutschen Kulturvereins. Dazu sind alle Cottbuserinnen und Cottbuser am Sonntag, den 26. Oktober, ins Soziokulturelle Zentrum in Sachsendorf in die Ziolona-Gora-Straße 16 eingeladen. Die Veranstaltung beginnt um 17:00 Uhr.
Neben Musik und interessanten Details aus dem Leben der Herrscherin gibt es Informationen über Katharinas Selbstversuch zur Entwicklung von Impfstoffen und über die Entstehung der Eremitage. Kostproben nach dem Rezeptbüchlein der Zarin, so das weltberühmte Quittengelee, werden angeboten.