Ansichtssache: Mit Bildern auf Identitätssuche
Auch wenn das EU-Projekt „IdeQua“ der Internationalen Bauausstellung (IBA) Fürst-Pückler-Land seit Oktober 2007 offiziell beendet ist, befindet sich eines seiner Endprodukte noch immer auf Reisen: die Fotoausstellung „brennweite 2“. Vom 10. Januar bis zum 4. Februar 2008 können sich Interessierte im Technischen Rathaus Cottbus ein Bild von der im Wandel begriffenen Niederlausitz und den IdeQua-Partnerregionen machen. Danach steuert die Ausstellung Rostock an.
Im Europajahr 2006 lud die IBA Fürst-Pückler-Land im Rahmen des EU-Projekts „IdeQua“ zu einem internationalen Foto-Workshop ein. Entstanden sind fotografische Meisterwerke, welche die Schönheit und Einzigartigkeit der Bergbaulandschaft Niederlausitz und der einzelnen Partnerregionen in unterschiedlichen Sichtweisen und Techniken abbilden. Neun Fotografen aus Deutschland, Tschechien, Ungarn, Rumänien, Bulgarien und Griechenland schärften ihren künstlerischen Blick und die Kameralinse, um wesentliche regionale Eindrücke eindrucksvoll festzuhalten.
Von der Bestandsaufnahme bis zum visionären Ausblick spannt sich der thematische Bogen. So werden in den Lausitzer Motiven die Wunden der Landschaft unverhüllt dargestellt. In Kontrast dazu stehen Motive, welche die Rückkehr des Lebens und der Hoffnung in eine totgesagte Region symbolisieren, wie zum Beispiel die friedliche Stimmung am Steg des Gräbendorfer Sees, einem gefluteten Tagebaurestloch, in Szene gesetzte Kraftwerksarchitektur oder die blühende Landschaft um das Schloss Fürstlich Drehna. Nur ein Mal rücken die Menschen ins Blickfeld: Selbstbehauptung und skeptische Zuversicht stehen ihnen ins Gesicht geschrieben. Es sind Menschen, die den regionalen Strukturwandel mittragen. In Verbindung mit den Fotos aus den verschiedenen IdeQua-Partnerregionen soll in der Ausstellung eine Identitätsachse aufgezeigt werden.
Die Wanderausstellung „brennweite 2“ kann vom 10. Januar bis zum 4. Februar 2008 von Montag bis Freitag zu den üblichen Öffnungszeiten des Technischen Rathauses besichtigt werden.
Der gleichnamige Ausstellungskatalog ist gegen eine Schutzgebühr von 5 Euro direkt bei der IBA oder über den Buchhandel erhältlich (ISBN 3-980 9844-6-X).
Stichwort: „IdeQua“
Das Projekt „IdeQua“ wurde im Rahmen der Gemeinschaftsinitiative INTEREG III B der Europäischen Union durchgeführt und verfolgte das Ziel, die wirtschaftliche, soziale, kulturelle und territoriale Zusammenarbeit in Europa zu fördern.
Der Projektname „IdeQua“ steht für „Identität“ und „Qualität“ und deutet auf den Versuch hin, eine Identitäts- und Qualitätsachse touristisch einmaliger Gebiete von der Ostsee über die deutschen Mittelgebirge, die Donau, die Karpaten, den Balkan, das Schwarze Meer, die Rhodopen bis hin zur Ägäis zu etablieren. Dafür haben die deutschen, tschechischen, ungarischen, rumänischen, bulgarischen und griechischen Projektteilnehmer die Potenziale kultureller Identität von elf ausgewählten Regionen analysiert und in ein neues touristisches Konzept integriert.