Mehr Raser in Cottbus
Mit insgesamt 40.927 registrierten Geschwindigkeitsübertretungen musste die Straßenverkehrsbehörde der Stadtverwaltung Cottbus im Vergleich zum Vorjahr 6.737 Geschwindigkeitsverstöße mehr feststellen (2006: 34.190). Auch die Zahl der ertappten „Rotlichtsünder“ stieg von 398 im Jahr 2006 auf 432 in 2007. Diese höhere Zahl der Verstöße ist zum großen Teil darauf zurückzuführen, dass die Messtechnik zu Schwerpunktzeiten eingesetzt und verstärkt in den Abendstunden und am Wochenende kontrolliert wurde. „Zudem reagieren wir sehr flexibel auf Beschwerden von Cottbusern“, so Manuel Helbig, Servicebereichsleiter der Straßenverkehrsbehörde.
Auch die Zusammenarbeit mit der Cottbuser Polizei wurde verstärkt. Es gab zahlreiche gemeinsame Einsätze, so beispielsweise bei der Streckenüberwachung der B168, Cottbus Richtung Peitz. Dort bauten Stadt und Polizei an unfallträchtigen Stellen Radargeräte auf und kontrollierten die Geschwindigkeit. Die B168 gilt als Unfallschwerpunkt.
Mobile Geschwindigkeitsmessung
Die Straßenverkehrsbehörde der Stadt Cottbus verfügt über einen Radarwagen. Bei einer Einsatzzeit von rund 820 Stunden im Jahr 2007 mussten 7.631 Geschwindigkeitsverstöße registriert werden. Einsatzschwerpunkt war die Überwachung von Schulen und Schulwegen, wofür die Einsatzzeit von etwa 300 Stunden im Jahr 2006 auf rund 400 Stunden im vergangenen Jahr erhöht wurde. Dabei wurden 3.139 Raser ertappt.
Als ein Beispiel besonderer Rücksichtslosigkeit sei hier ein Fahrzeugführer genannt, welcher einen Straßenabschnitt im Stadtteil Sandow mit einer Geschwindigkeit von 68 km/h befuhr, obwohl nur 30 km/h zugelassen sind. Er erhielt drei Punkte in der Flensburger Verkehrssünderkartei, einen Monat Fahrverbot und musste 100 Euro Bußgeld bezahlen. Solches Fehlverhalten steht im Widerspruch zum Sicherheitsbedürfnis der Allgemeinheit und wird entsprechend geahndet.
Stationäre Geschwindigkeitsmessung
Zehn Standorte stehen für die stationäre Geschwindigkeitsmessung im Stadtgebiet zur Verfügung; sie können abwechselnd in Betrieb genommen werden. An den stationären Anlagen wurden im Jahr 2007 insgesamt 33.296 Geschwindigkeitsverstöße registriert. 15.285 davon mussten am neu installierten Blitzer an der Kreuzung Stadtring/ Straße der Jugend registriert werden. Nach Auswertung des Unfallgeschehens gilt dieser Kreuzungsbereich als Unfallschwerpunkt.
Dort musste auch die höchste im Jahr 2007 registrierte Geschwindigkeitsüberschreitung festgestellt werden. Ein junger Fahrer aus dem Spree-Neiße-Kreis überschritt die zulässige Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h und befuhr den Stadtring mit 125 km/h. Er war damit 75 km/h schneller unterwegs als erlaubt. In diesem Fall wurde ein Bußgeld von 425 Euro ausgesprochen. Zudem erhielt der junge Mann vier Punkte in Flensburg und ein dreimonatiges Fahrverbot.
Wer fuhr zu schnell?
Die meisten Geschwindigkeitsüberschreitungen wurden durch Einheimische begangen. Cottbuser Fahrzeugführer und Fahrer aus dem Spree-Neiße-Kreis führen zusammen die Raser-Statistik mit 57,9 % an. Die restlichen Prozente verteilen sich auf die übrigen Fahrzeugführer, wobei jene aus dem Oberspreewald-Lausitz-Kreis die Gruppe der sonstigen mit 5,5 % anführen.
Ziele 2008
„In Auswertung des Verkehrsunfallgeschehens in Cottbus werden Geschwindigkeitskontrollen dort durchgeführt, wo sich häufig Unfälle ereignen oder wo die Wahrscheinlichkeit besteht, dass sich Unfälle aufgrund der Örtlichkeit ereignen. Aus diesem Grund werden wir mit dem Radarwagen im Jahr 2008 unseren Einsatzschwerpunkt auf Wohngebiete legen.
Zurzeit prüfen wir gemeinsam mit der Polizei, ob Kreuzungsbereiche mit erheblichen „Rotlichtverstößen“ stationär überwacht werden können, um dort das Unfallgeschehen aufgrund der Missachtung des Ampel-Rots zu senken. Solche Schwerpunkte sind zum Beispiel die Europakreuzung und die Kreuzung Bahnhofstraße/ Thiemstraße“, so Servicebereichsleiter Manuel Helbig.
„Unser vorrangiges Ziel der Verkehrsüberwachung ist die Unfallprävention. Mit der Verkehrsüberwachung möchten wir Unfälle verhindern und das Sicherheitsgefühl der Cottbuser und der Gäste der Stadt steigern. Wir möchten rücksichtsloses, aggressives und potenziell gefährliches Verhalten im Straßenverkehr mindern, die Unfallzahlen weiter senken und schwächere Verkehrsteilnehmer schützen.“