Drei Einsätze innerhalb von zehn Stunden haben die Feuerwehren der Stadt Cottbus an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit gebracht.
Am 01.11.2007 meldete ein besorgter Bürger um 14:30 Uhr eine starke Rauchentwicklung im ehemaligen Cafe am Kleinen Spreewehr. Beim Eintreffen der Feuerwehr stellte sich die Lage dramatisch dar. Auf der Spreeseite schlugen mehr als fünf Meter hohe Flammen aus dem Gebäude.
Durch sofortige Löscharbeiten wurden die Flammen niedergeschlagen. Erschwerend wirkte sich aus, dass sofort eine große Anzahl von Atemschutzgeräteträgern benötigt wurde, dann nur unter schwerem Atemschutz gelang es den Feuerwehrleuten in das Gebäude vorzudringen und die Löschmaßnahmen erfolgreich zu beenden. Während des Einsatzes wurden über 20 Pressluftatmer leer gemacht. Eine Person wurde mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung in das Carl-Thiem-Klinikum gebracht. Die Mieter der benachbarten Hainstraße 23 wurden wegen der starken Rauchentwicklung durch die Feuerwehr vorsorglich aufgesucht und gebeten, Türen und Fenster geschlossen zu halten.
Im Einsatz waren alle Freiwilligen und die Berufsfeuerwehr der Stadt Cottbus mit insgesamt 70 Einsatzkräften und 14 Fahrzeugen. Die anschließende Brandwache wurde bis 23:30 Uhr durch die Freiwillige Feuerwehr Sachsendorf gestellt.
Die Feuerwehren hatten gerade ihre Fahrzeuge neu bestückt und ihre Einsatzbereitschaft gemeldet, da lief um 23:30 Uhr erneut ein Notruf ein. Vom Hochhaus in der Kantstraße wurde durch einen Mieter starker Feuerschein aus Richtung Groß Gaglow gemeldet.
Die alarmierten Einsatzkräfte wurden durch den starken Feuerschein zur Einsatzstelle im Groß Döbberner Weg geleitet. Eine ca. 400 bis 500 qm große Bergescheune, in der bis zu sechs Meter Höhe fest gepresste Strohballen lagerten, brannte in voller Ausdehnung. Der angrenzende Wald sowie Stallungen waren gefährdet. Schutzrohre wurden zur Verhinderung der Brandausbreitung gelegt. Die eingeleiteten Löschmaßnahmen zeigten keinen Erfolg, da mit herkömmlichen Mitteln diese Menge von gepressten Strohballen nicht zu löschen war. Nach erneuter Lageeinschätzung und in Abstimmung mit dem Eigentümer wurde durch den Direktionsdienst der Feuerwehr entschieden, die fest gepressten Strohballen vorerst unter Aufsicht weiter abbrennen zu lassen, diese erst zu einem späteren Zeitpunkt abzulöschen und die Umgebung zu schützen. Der Einsatz der Feuerwehr an dieser Einsatzstelle kann somit noch einige Zeit andauern. Währenddessen können leichte Rauch- bzw. Geruchsbelästigungen auftreten, welche aber keine unmittelbare Gefährdung darstellen.
In Groß Gaglow kamen 31 Einsatzkräfte der Freiwilligen und der Berufsfeuerwehr Cottbus mit sieben Fahrzeugen zum Einsatz. Die Ablösung der Kräfte ist im 12-Stunden-Rhythmus, vorerst bis Sonntagfrüh, geplant.
Nur wenige Minuten nach Meldung des Brandes in Groß Gaglow wurde ein weiterer Brand aus dem Hopfengarten 5 in Neu-Schmellwitz angezeigt. Die eintreffenden Kräfte stellten starke Rauchentwicklung im gesamten Gebäude fest. Mehrere Personen standen bereits vor dem Hauseingang, weitere Personen wurden aus ihren Wohnungen durch die Flure geleitet. Die Lageerkundung der Feuerwehr ergab eine Brandentwicklung im Keller. Wegen des starken Rauchs bestand bei sieben Personen der Verdacht einer Rauchgasintoxikation, drei Personen wurden vorsorglich in das Carl-Thiem-Klinikum gebracht.
Bei diesem Brand waren 30 Einsatzkräfte der Cottbuser Feuerwehr und des Rettungsdienstes, einschließlich zwei Notärzte, beteiligt. Nach der Durchlüftung des Hauses konnten die Bewohner in ihre Wohnungen zurückkehren.
Diese drei, in großen Teilen parallel abgelaufenen Großeinsätze haben die Feuerwehr der Stadt Cottbus bis an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit gebracht. Weitere Unterstützung hätte nur noch im Landkreis Spree-Neiße angefordert werden können.
Alle eingesetzten Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr und des Rettungsdienstes haben ihr Äußerstes gegeben. Ihnen gebührt Dank und Anerkennung.