Sonderausstellung vom 27. April bis 20.Mai 2007

Dem künstlerischen Schaffen des Cottbuser Künstlers Stephan Kaiser widmet sich die neue Sonderausstellung des Wendischen Museums. Gezeigt werden mehr als 50 Arbeiten. Es sind frühe Ölgemälde, Aquarelle, Zeichnungen mit Niederlausitzer Motiven, Holzschnitte und Plastiken aus den 1980-er Jahren, alle fernab von jedwedem sorbischen Folklorismus. Zu den Plastiken zählen u .a. ein Selbstporträt aus Ton, die „Schwebende“ und die „Sitzende mit Stuhl“.

Seine Töpferarbeiten in klassischen Formen mit interessanten Glasuren fertigte Stephan Kaiser aus Industrie-Ton bzw. schamottiertem Ton. Immer wieder suchend begibt sich der Künstler zurück zum Handwerk, zu den Ursprüngen. Das gilt auch für seine Arbeiten auf Papier. Das Hauptthema der Ausstellung bilden die Blätter mit Kalligraphien und Tuschezeichnungen aus den Jahren 1996 bis 2006, welche auf der klassischen chinesischen Kalligraphie sowie auf europäischen Schreibkulturen basieren. Daneben werden auch Studienblätter, Schreibübungen und Bucharbeiten gezeigt. Selbst gezogene Bonsai-Bäume ergänzen die Schau.
Die Eröffnung dieser Sonderausstellung am 27. April, 19.00 Uhr, wird musikalisch begleitet von Doritt Killa (Klarinette) und Moriana Krause (Querflöte), beide von der Fachhochschule Lausitz. Sie spielen u. a. Werke des sorbischen Komponisten Ulrich Pogoda. Die Laudatio hält Dr. Phil. Petra Karle, Berlin.

Biografisches:

1957 am 26. Juni in Cottbus geboren
1972-1976 Sorbische Erweiterte Oberschule „Marjana Domaškojc“ in Cottbus, Abitur
1979-1996 Mitglied des Kreises sorbischer bildender Künstler
1981-1983 Töpferlehre in Crinitz
1986-1988 Gasthörer an der Hochschule für bildende Künste Dresden
seit 1988 Mitarbeiter an der jetzigen Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus, Lehrstuhl Plastisches Gestalten

Neben Personalausstellungen in Cottbus, Bautzen, Potsdam und Gruppenausstellungen des Kreises sorbischer bildender Künstler war Stephan Kaiser auch beim Projekt „Das Vermächtnis der Mittagsfrau“ u. a. in Graz, Stockholm und Brüssel vertreten. Die jetzige Ausstellung im Wendischen Museum zeigt erstmals alle Facetten des Cottbusers, der auf verschiedenen künstlerischen Gebieten professionelle Kompetenz besitzt.

Die Stephan-Kaiser-Ausstellung ist Bestandteil der diesjährigen KottbusKunst-Aktion, die an zehn Orten der Stadt mit unterschiedlichen Projekten aufmerksam macht. Aus diesem Anlass gibt es am 13. Mai um 17.00 Uhr unter der Überschrift „Sorbisches in Klang und Farbe“ ein Konzert mit dem Cottbuser Streichquartett. Aufgeführt werden u. a. Werke sorbischer Gegenwartskomponisten, wie Kobjela, Nagel, Pogoda, und Cottbuser Komponisten wie Weinreich.