Ordnungsamt zieht Blitzerbilanz 2006
Mit insgesamt 34.190 registrierten Geschwindigkeitsübertretungen hat das Ordnungsamt Cottbus im Vergleich zum Vorjahr 15.730 mehr Geschwindigkeitsverstöße festgestellt (2005: 18.460; + 85 %). Auch die Zahl der „Rotlichtsünder“ stieg von 243 auf 398 (+ 64 %). Das ist die Bilanz der durch das Ordnungsamt Cottbus im Jahr 2006 durchgeführten Verkehrskontrollen.
Die höhere Anzahl der registrierten Verkehrsverstöße ist zum Teil auch darauf zurückzuführen, dass bei den stationären Geräten die Einsatzzeiten wesentlich erweitert werden konnten und ein weiteres Messgerät leihweise zusätzlich zur Verfügung stand.
Die Nichteinhaltung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit steht in unmittelbarer Wechselwirkung zum Ansteigen der Verkehrsunfälle. Sank z.B. die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle im Schutzbereich Cottbus/Spree-Neiße von 7.940 im Jahr 2005 auf 7.884 im Jahr 2006 (Rückgang um 0,7 %), so stieg die Anzahl der Verkehrsunfälle mit überhöhter bzw. nicht angepasster Geschwindigkeit als Unfallursache im selben Zeitraum von 355 auf 408 (Anstieg um 14,9 %).
Mobile Geschwindigkeitsmessung
Das Ordnungsamt der Stadt Cottbus verfügt über einen Radarwagen, der schwerpunktmäßig in Wohngebieten, vor schutzbedürftigen Einrichtungen wie Kindertagesstätten und Schulen, zum Einsatz kommt. Weitere Einsatzschwerpunkte waren im Jahr 2006 Haltestellen von Schulbussen und Baustellenbereiche.
Bei einer verhältnismäßig gleich gelagerten Einsatzzeit des Radarwagens von rund 1.100 Einsatzstunden wurden im Jahr 2006 in 8.190 Fällen Geschwindigkeitsverstöße registriert; im Jahr 2005 waren es 5.378. Das ist eine enorme Steigerung um 2.812 festgestellter Geschwindigkeitsverstöße (+ 52 %). Hierbei ist nicht zuletzt auch erkennbar, dass eine Verdichtung der Geschwindigkeitsüberwachung zwingend geboten ist.
Als ein Beispiel von besonderer Disziplinlosigkeit sei hier ein Fahrzeugführer genannt, welcher einen Straßenabschnitt im Stadtteil Schmellwitz mit einer Geschwindigkeit von 74 km/h befuhr, obwohl nur 20 km/h zugelassen sind. Solches Fehlverhalten mancher unbelehrbarer Fahrzeugführer steht im krassen Widerspruch zum Sicherheitsbedürfnis der Allgemeinheit und wird selbstverständlich entsprechend geahndet.
Stationäre Geschwindigkeitsmessung
Zehn Standorte stehen für die stationäre Geschwindigkeitsmessung im Stadtgebiet von Cottbus zur Verfügung, welche abwechselnd in Betrieb genommen werden. Mit 274 Einsatztagen war der Standort Dresdener Straße der am meisten beschäftigte. Danach folgten mit 267 Einsatztagen der Standort in der Sielower Chaussee und der im Mai neu eingerichtete Standort auf dem Stadtring mit 218 Einsatztagen. Dort musste auch die im Jahr 2006 höchste Geschwindigkeitsüberschreitung festgestellt werden. Statt der erlaubten 60 Stundenkilometer wurde ein Cottbuser mit 155 km/h geblitzt.
Die meisten Geschwindigkeitsüberschreitungen wurden durch Fahrzeugführer mit Cottbuser Kennzeichen begangen. Ihr Anteil liegt bei 39 % (2005: 28%). Fahrzeugführer aus dem Spree-Neiße-Kreis sind mit 31 % (2005: 36 %), OSL-Fahrzeugführer mit 2 % (2005: 6 %) und die Sonstigen mit 28 % (2005: 30%) an der Gesamtzahl der Übertretungen beteiligt. Im Rahmen der durchgeführten Verkehrskontrollen mussten durch das Ordnungsamt Verwarn- und Bußgelder in Höhe von rund 537.000 Euro ausgesprochen werden. Im Jahr davor waren es rund 268.000 Euro.
Ziel 2007
Vorrangiges Ziel der Verkehrsüberwachung ist die Verkehrsunfallprävention. Mit der Verkehrsüberwachung sollen Unfälle verhindert und das Sicherheitsgefühl der Cottbuser und der Gäste der Stadt gesteigert werden. Ziel der Verkehrsunfallprävention ist es, rücksichtsloses, aggressives und potenziell gefährliches Verhalten im Straßenverkehr zu mindern, die Unfallzahlen weiter zu senken und schwächere Verkehrsteilnehmer zu schützen.
Damit auch 2007 kein Kind in Cottbus im Straßenverkehr zu Schaden kommt, wird sich der Schwerpunkt der Geschwindigkeitskontrollen auf Wohngebiete, Schulen und weitere schutzbedürftige Einrichtungen konzentrieren. Das Ordnungsamt 2007 wird dabei verstärkt mit der Polizei zusammenarbeiten. So ist beabsichtigt, auf ausgewählten Streckenabschnitten die vorhandene Messtechnik von Polizei und Ordnungsamt zeitgleich in konzentrierten Aktionen einzusetzen. Erste Einsätze solcher Art erfolgten am 09. und 23. Februar 2007 im Bereich der B 97 ab Cottbus-Gallinchen.