Bei ihrem gestrigen Besuch im Wendischen Museum in der Mühlenstraße überbrachte Kulturministerin Johanna Wanka die gute Nachricht, dass die Mittel der Stiftung für das sorbische Volk von Seiten des Landes Brandenburg stabil bleiben. Oberbürgermeister Frank Szymanski begrüßte die damit gesicherten Rahmenbedingungen für eine Erneuerung der ständigen Ausstellung im Haus.
Der Leiter des Wendischen Museums, Steffen Krestin, stellte bei dem gemeinsamen Arbeitsgespräch neben der anstehenden Neukonzeption der ständigen Ausstellung die mittelfristigen Vorhaben an Sonderausstellungen vor. Geplant sind eine Betrachtung der Auswanderung von Niedersorben in den 1840-er bis 1870-er Jahren nach Australien und die Thematik der Sorben (Wenden) unter dem Nationalsozialismus.
Das Wendische Museum Cottbus bietet neben Führungen durch die Sonderausstellungen und die ständige Ausstellung, wie sie gestern die Kuratorin Martina Noack für die Ministerin und den Oberbürgermeister vornahm, eine Vielzahl an Veranstaltungen an. Dazu gehören Lesungen anlässlich des Festes der sorbischen Poesie, Konzerte unter der Linde, Vernissagen und Buchpräsentationen. Neu ist die Veranstaltung „Serbske blido“, auf der in niedersorbischer Sprache Themen zu Kultur, Kunst und Politik debattiert werden. Das Fachwissen der drei im Wendischen Museum tätigen Kuratoren ist oft gefragt: 2006 erschien erstmals die Schriftenreihe des Wendischen Museums „Sorbische Kostbarkeiten“; ein zweiter Band soll in diesem Jahr folgen.