„Der Park des Fürsten Pückler gehört zu den schönsten europäischen Kulturlandschaften. Die Pyramidenebene mit ihrer romantisch-mystischen Stimmung zieht Besucher aus der ganzen Welt an. Die Ideen des Parkschöpfers leben im heutigen Cottbus fort.“ Frank Szymanski, Oberbürgermeister und Stiftungsratsvorsitzender
Die Branitzer Park- und Kulturlandschaft ist ein raumbildendes, identitätsstiftendes Gesamtkunstwerk, dessen Schutz, Entwicklung und weitere Vernetzung zu einem der wichtigsten Ziele der Stadtentwicklung gehört. Der Branitzer Park, Alters- und Meisterwerk seines weltbekannten Schöpfers Pückler, gehört heute zu den Attraktionen der Stadt Cottbus. Neben dem Schloss sind die beiden Pyramiden und der umgebende Park weithin bekannte Bestandteile der Pücklerschen Anlage. Zu der von ihm geschaffenen Parklandschaft gehört jedoch neben dem knapp 100 Hektar großen, sehr intensiv gestalteten „Inneren Park“ der etwa 500 Hektar umfassende, im Sinne einer ornamental farm gestaltete „Außenpark“.
Die Branitzer Park- und Kulturlandschaft ist als eine raumwirksame Schöpfung des Fürsten Pückler anzusehen, die bereits wesentlich zur Prägung des Südostraumes der Stadt Cottbus beiträgt. Das Pücklersche Gesamtkunstwerk ist durch vorhandene und weiter zu entwickelnde Grünverbindungen mit der Innenstadt und den weiteren Landschaftsräumen vernetzt.
„Und vor allem sollte uns die Achtung vor dem Kunstwerk davor bewahren, an diesem unsere subjektiven Vorstellungen auszuprobieren, vielleicht noch in dem Glauben, die erkennbare Meisterschaft erhöhen zu können ...“ Prof. Dr. Karg
Mit der Veröffentlichung der Denkmalbereichssatzung „Branitzer Parklandschaft“ im Jahre 2000 ist ein wichtiger Schritt getan worden. Die bisher existierenden Planungen, Maßnahmen und Vorschriften sind geeignet, um das Ensemble des Park und Schloss Branitz als kulturelles Erbe zu schützen, zu erhalten und behutsam weiterzuentwickeln. Bislang fehlte jedoch ein komplexes Entwicklungskonzept, welches die sektoralen bzw. punktuellen Planungen und Aktivitäten in den Gesamtkontext der Stadtentwicklung einbindet.
In dem nunmehr vorliegenden und in einer Ausstellung der Öffentlichkeit vorgestellten Konzept werden Ziele und Lösungswege aufgezeigt, wie der hohen Bedeutung der Branitzer Park- und Kulturlandschaft für die Stadtentwicklung noch stärker Rechnung getragen werden kann.
Zu den Zielen des Konzepts gehören u.a. die Sicherung und (wo möglich) Rückgewinnung von Bereichen der geschmückten Feldflur östlich, nördlich und westlich des Inneren Parks. Sie sind ein wesentlicher Bestandteil des zonierten Landschaftsparks. Die Wiederinwertsetzung sowie die Erlebbarkeit des Pücklerschen Gesamtkunstwerkes in all seinen Gestaltqualitäten von Landschaftsräumen, Gehölzarealen und Sichtbeziehungen, der Verwobenheit und gegenseitigen Bezugnahme von Innerem und Äußerem Park und die Vernetzung mit Entwicklungen der das Ensemble umgebenden Stadtareale ist maßgebliches Ziel aller weiteren Aktivitäten.
Mit dem Konzept Branitzer Park- und Kulturlandschaft, das in einer ersten Arbeitsphase abgeschlossen werden konnte, ist ein langfristig angelegtes Handlungsinstrument für den gesamten Südosten der Stadt Cottbus erstellt worden. Die schrittweise Umsetzung fördert die kulturelle Bedeutung der Pücklerschen Schöpfung, ein positives Image der Stadt Cottbus und die Stärkung eines überregionalen Wirtschaftsfaktors im Sinne des Kulturtourismus.
Auch der Nachfahre des Fürsten Pückler, Hermann Graf von Pückler, erfolgreicher Unternehmer und Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung Fürst-Pückler-Museum Park und Schloss Branitz, geht auf den Zusammenhang zwischen dem Erbe seines Vorfahren und der Qualität seines Umfeldes ein:
„In Branitz finden wir neben dem Park das Schloss und fast alle Nebengebäude im Pücklerschen Urzustand vor. Im Schloss sehen wir seine Bibliothek, sein Esszimmer, die Salons und Flure, so wie er [Fürst Pückler-Muskau] sie nach seinem langen Leben seinen Erben übergeben hatte und diese sie wiederum der Öffentlichkeit hinterließen. Alles atmet noch seinen Geist. Als Pückler-Nachfahre freue ich mich, am Erhalt und an der Weiterentwicklung des "Pücklerschen Erbes" mitwirken zu können. Mit dem vorliegenden Konzept Branitzer Park- und Kulturlandschaft finden die Belange des Parks nun auch im städtebaulichen Maßstab die nötige Berücksichtigung und Anerkennung.“
Erarbeitet wurde das Konzept unter Federführung der Stadtverwaltung in enger Zusammenarbeit mit der Stiftung Fürst-Pückler-Museum Park und Schloss Branitz, der Brandenburgischen Technischen Universität und dem Brandenburgischen Landesamt für Denkmalpflege und Archäologischen Landesmuseum.
Die Ausstellung, die am 06. März um 14:30 Uhr im Foyer des Technischen Rathauses der Stadt Cottbus durch den Oberbürgermeister eröffnet wird, kann bis zum 30.03.2007 während der üblichen Öffnungszeiten besichtigt werden.
Sie wurde durch die Firma ZeitOrt mit aktuellen Luftaufnahmen und die Technische Fachhochschule Berlin durch die Leihgabe historischer Messinstrumente freundlich unterstützt.