Christine Schlegel, Verloren, 1988, Öl auf Leinwand © Christine Schlegel - © Tobias Tanzyna
Christine Schlegel, Verloren, 1988, Öl auf Leinwand © Christine Schlegel
Tobias Tanzyna
Dienstag
10.12.2024 · Brandenburgisches Landesmuseum für moderne Kunst (Cottbus) ·

Lärmende Stille

Die Einzelausstellung der aus Dresden stammenden Künstlerin, die in den 1980er Jahren die DDR verließ und in den 1990er Jahren wieder in ihre Heimatstadt zurückkehrte, schlägt einen Bogen von den 1970er Jahren bis Anfang der 2000er Jahre. Im Zentrum der Ausstellung stehen großformatige Gemälde der in Dresden lebenden Künstlerin Christine Schlegel (geb. 1950 in Crossen an der Mulde) aus der Sammlung des BLMK. Ergänzt werden jene Malereien, die meist im letzten Jahrzehnt der DDR sowie dem ersten Jahrzehnt des geeinten Deutschlands entstanden sind, durch Collagen und Filme aus den frühen 1980er Jahren einerseits, aber auch durch aktuelle Werke andererseits. Spätestens während ihres Studiums der Malerei an der Hochschule für Bildende Künste (HfBK) Dresden zeichnete sich ab, dass Christine Schlegels Vorstellung von Kunst (und Leben) nicht mit strengen Reglementierungen jeglicher Art in Einklang zu bringen wäre. Während sich ihr Unbehagen zunächst am normativen System der DDR entzündete, blieb sie auch nach ihrer Ausreise in die BRD bzw. die Niederlande im Jahr 1986 ein kritischer Freigeist, dessen Streben nach unbedingter Autonomie das gesamte Œuvre kennzeichnet. Von Beginn an entwickelte Christine Schlegel ihre Bild-/Weltentwürfe, die auf profunden Auseinandersetzungen mit kunstgeschichtlichen Bildern von mythologischen Erzählungen und Wirklichkeiten aufsetzen. In ihren Arbeiten verschwistern sich jene Reflexionen mit oft kritischem, jedoch auch oft humorvollem Blick auf gesellschaftspolitische Realitäten und alltägliche Lebensbedingungen. In geradezu cinematographischer Weise lässt die Künstlerin in allen Ausdruckformen ihrer Bildwerke verschiedene Erzählungen und Verweissysteme zusammenfließen und schafft poetisch-phantastische Bildkosmen.

Wichtiger Hinweis
In Kooperation mit den Städtischen Museen Dresden