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Russischer Tag - Die Höhepunkte des Jahres

Mit der Etablierung eines "Russischen Tages" würdigt das FilmFestival Cottbus das russische Kino, das nach Jahren der Stagnation zu einstiger Größe und Reputation zurückfinden konnte. Auch in den folgenden Jahren sollen in dieser Reihe Publikum und Branchenbesuchern die filmischen >Höhepunkte des Jahres< aus dem produktionsstärksten Land Osteuropas näher gebracht werden. Begleitend dazu wird es erstmals eine spezifische Plattform zur Beförderung des deutsch-russischen Filmdialogs geben. Angelegt als Round Table Diskussion will dieses Treffen geladenen Branchenvertretern und Filmschaffenden aus Russland und Deutschland die Möglichkeit zu einem intensiven und offenen Austausch bieten, die beträchtlichen Potenzen binationaler Zusammenarbeit ausloten und damit eine Basis für künftige Kooperationen und Koproduktionen schaffen. Ausgehend von einer Bestandsaufnahme der gegenwärtigen Situation der Filmwirtschaft wird es vorrangig um das Kinopublikum in beiden Ländern sowie die Praxis der Koproduktion gehen.
Am Abend klingt der "Russische Tag" stimmig mit dem Auftritt des russischen Kompott-DJ-Teams in einem der Festivalclubs aus.

  • "Russischer Tag", Mittwoch, 12. November ab 10:00 Uhr, Weltspiegel
  • Kompott DJ Team ab 20:00 Uhr, Jimmys Diner

Specials

Die Sektion Specials widmet in diesem Jahr gleich drei Jubilaren und Oscar-Preisträgern eine Hommage. Am Donnerstag, 13. November, wird Jirí Menzel und István Szabó aus Anlass des gemeinsam begangenen 70. Geburtstages mit der Aufführung ihrer jüngsten Werke, den Literaturverfilmungen "Ich habe den englischen König bedient" (2006) bzw. "Verwandte" (2006) gratuliert. Über ihr Leben und Schaffen sinnieren können die beiden Ausnahmeregisseure in der liebevollen Dokumentation "Directors On A String" (2008, internationale Erstaufführung) sowie in Filmgesprächen, wo sie sich den Fragen des Publikums stellen.

Mit "Spot on Polanski" ehrt das Festival, unterstützt vom Polnischen Institut Berlin, einen weiteren Oscar-Preisträger, der in diesem Jahr seinen 75. Geburtstag beging. Neben einer Kompilation von sechs seiner frühen kurzen Meisterwerke wird die hochgelobte Adaptation des Literaturklassikers "Oliver Twist" (2005) gezeigt. Die Ausstattung zu diesem jüngsten Werk von Roman Polanski schuf Oscarpreisträger Allan Starski, in diesem Jahr Mitglied der internationalen Festivaljury. Außerdem werden zwei erfolgreichen jungen Darstellerinnen, die gleichfalls in Cottbuser Festivaljurys mitwirken, filmische Referenzen erwiesen: Arta Dobroshi feiert derzeit in dem jüngsten Werk der Dardenne-Brüder "Lornas Schweigen" (2008) große Erfolge, und Rita Lengyel brilliert in dem Technodrama "Berlin Calling" (2007) von Hannes Stöhr.

Ein gleichsam bewährter wie beliebter Teil dieser Sektion ist die Präsentation von Höhepunkten aus dem Programm befreundeter Festivals. Diesmal finden sich in dieser Reihe das Internationale Filmfestival Karlovy Vary mit "Die Welt ist groß und Rettungs lauert überall" (2008) des Bulgaren Stefan Komandarew. Damit erlebt das in internationaler Koproduktion realisierte Projekt von Connecting Cottbus seine Deutschlandpremiere. Von DOK Leipzig kommen die drei mittellangen Beiträge "Cosmic Station", "Drei Männer und ein Fischteich" sowie "Nazis und Blondinen (alle 2008) zur Aufführung. Aus Anlass des diesjährigen Fokus "Neues Kino aus dem Baltikum" präsentieren sich die Nordischen Filmtage Lübeck mit dem Film "Nordkraft" (2005) und das Filmfestival Max-Ophüls-Preis aus der Cottbuser Partnerstadt Saarbrücken stellt mit "Novemberkind" (2007) seinen Publikumspreisträger vor, der in Anwesenheit des Regisseurs Christian Schwochow zugleich den 18. Festivaljahrgang beschließen wird.

Workshop - Izabela Plucinska

Neben einer Werkschau mit sämtlichen Kurzfilmen der begabten polnischen Animationsfilmerin Izabela Plucinska bietet sich im Rahmen des Festivals allen Begeisterten eine Gelegenheit hinter die Kulissen des Animationsfilms zu schauen. In Zusammenarbeit mit dem Polnischen Institut Berlin veranstaltet das Festival einen Workshop mit der Filmemacherin, die eine praktische Einführung in das Thema "Wie entsteht ein Animationsfilm?" geben wird. Die Geheimnisse von Stop-Motion und Knetanimation werden gelüftet und Figuren nach Art von "Wallace & Gromit" zum Leben erweckt, so dass am Ende jeder einen eigenen kleinen Animationsfilm mit nach Hause nehmen kann.

  • Workshop mit Izabela Plucinska: Mittwoch, 12. November, 12:00 Uhr, Gladhouse/Obenkino
  • Izabela Plucinska - Werkschau: Mittwoch, 12. November, 16:00 Uhr, Obenkino

Vorlesung Katriel Schory (Direktor Israel Film Fund)

Ein weiterer praxisnaher Programmpunkt jenseits des Kinosaals bietet sich am Freitag, 14. November, wenn Katriel Schory, Direktor des "Israel Film Fund" und Mitglied der diesjährigen internationalen Festivaljury eine öffentliche Vorlesung an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus hält. Sowohl an Studenten als auch an Festivalbesucher gerichtet, wird es dabei zum einen um die Strukturen der Filmindustrie und die Rolle einer Filmförderungsanstalt gehen sowie um die Produktionsbedingungen der israelischen Filmwirtschaft. Der Israel Film Fund gilt als erste Adresse für Koproduzenten, insbesondere für Partner aus Deutschland und Osteuropa und ist maßgeblich am Großteil der Filmproduktionen in Israel beteiligt. Aufgaben ganz anderer Art hat Schory hingegen in Cottbus zu bewältigen, und so gibt er im zweiten Teil seiner Vorlesung einen Einblick in die Arbeit einer Festivaljury.

  • Öffentliche Vorlesung mit Katriel Schory in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Angewandte Medienwissenschaften und Professor Christer Petersen: Freitag, 14. November, 15:30 Uhr, Audimax auf dem Campus der Brandenburgischen Technischen Universität (BTU) Cottbus