Stadtmuseum Cottbus, Stadt Cottbus/Chóśebuz, Deutsche Bahn AG

Die Verkehrsplanung in der Lausitz muss zukünftig noch stärker länderübergreifend verstanden und gedacht werden. Dabei stehen aber nicht nur die Bundesländer Sachsen und Brandenburg im Fokus, sondern auch die Nachbarländer Polen und Tschechien.

Diese Forderung haben Landräte und Oberbürgermeister aus der Ost- Lausitz bei einem Treffen in Cottbus/Chóśebuz aufgemacht. Stephan Meyer, Landrat des Landkreises Görlitz, betonte dabei, dass man bisher versäumt habe, eine Verkehrsstrategie für die gesamte Lausitz auszulegen. Er sitzt im regionalen Planungsausschuss und plädiert dafür, dass sich die regionalen Planungsausschüsse in der Lausitz untereinander noch besser vernetzen, da Verkehrswege, Gesundheitsversorgung und Wirtschaftsentwicklungen über die Grenzen der jeweiligen regionalen Planungsausschüsse hinausgehen.

Ein zweites großes Thema waren die Pläne für ein Net Zero Valley, die einhellig begrüßt wurden. Die Lausitz solle jedoch nicht nur das erste Net Zero Valley europaweit werden, sondern auf dem Weg dorthin sollen vor allem die kommunale Ebene und die regionale Wirtschaft den Prozess von Anfang eng begleiten. Gemeinsam mit der Lausitzrunde möchte man in diesem Jahr Vorschläge für die Landesregierungen bezüglich der konkreten Ausgestaltung des Net Zero Valleys Lausitz erarbeiten.

Tobias Schick, Oberbürgermeister der Stadt Cottbus/Chóśebuz, betonte, dass der Strukturwandelprozess den Bürgerinnen und Bürgern noch besser vermittelt werden kann. „Wir können mit dem Bahnwerk in Cottbus/ Chóśebuz und den konkreten Vorhaben für die Medizinische Universität Lausitz Carl Thiem ebenso wie mit dem Flutungsprozess am Ostsee zeigen, dass der Wandel vorangeht und den Menschen konkrete neue Jobs und Perspektiven für einen klimagerechten Umbau der Region bringt.“ Dazu müssten jedoch auch alle im Strukturstärkungsgesetz aufgeführten Verkehrsprojekte tatsächlich verwirklicht werden.

Die brandenburgischen und sächsischen Oberbürgermeister und Landräte aus der östlichen Lausitz hatte sich zum zweiten Mal in diesem Kreis zum gemeinsamen Austausch getroffen. Das Treffen wurde in Cottbus ausgerichtet, nachdem das erste in Weißwasser stattgefunden hat. Neben den kommunalen Vertretern waren Klaus Freytag, der Lausitzbeauftragte des brandenburgischen Ministerpräsidenten, sowie Jörg Huntemann, Abteilungsleiter Strukturentwicklung, vertreten.

Die Präsidenten der Euroregionen Spree-Neiße-Bober und Neiße auf deutscher Seite, die Landräte Harald Altekrüger und Stephan Meyer, sprachen sich dafür aus, dass die beiden Euroregionen zukünftig noch stärker kooperieren sollen, z.B. bei der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit in der Gesundheitsversorgung.

Die sächsischen und brandenburgischen Oberbürgermeister und Landräte der östlichen Lausitz werden das nächste Treffen in Görlitz abhalten.