Städtepartnerschaft Cottbus/Chóśebuz – Zielona Góra
„Schon viel erreicht. Noch viel mehr vor!“: So lautet das Motto des diesjährigen europäischen Protesttages für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderung am 05.05.2022. Menschen mit und ohne Behinderung treten an diesem Tag für Inklusion und die Umsetzung der Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen ein.
Die Stadt Cottbus/Chóśebuz beteiligt sich an diesem Aktionstag. Mit der 3. behindertenpolitischen Konferenz wird der Ausbau und die Verstetigung eines Netzwerkes für die Zusammenarbeit von Menschen mit Behinderungen der Partnerstädte Cottbus/Chóśebuz und Zielona Góra gestärkt.
In der Konferenz wird ein gemeinsames Projekt der BTU Cottbus-Senftenberg mit der Stadt Cottbus/Chóśebuz diskutiert. „Mittels einer Exkursion stellten wir unsere Welt völlig auf den Kopf. Mit Schlafmasken und Blindenstöcken sowie in Rollstühlen sitzend wurde die Stadt Cottbus/Chóśebuz unter dem Blickwinkel der Barrierefreiheit erkundet. Wir gingen so auf Tour und versuchten unter anderem, in kulturelle Orte einzutauchen“, erläutert der Beauftragte für die Belange der Menschen mit Behinderungen, Dr. Normen Franzke. Der Workshop endete kreativ mit einem Ideencafé.
Die Teilnehmer waren im regen Austausch über Probleme, Hindernisse, deren Gefühle und Wahrnehmungen. So wurde bei der Nutzung von Rollstühlen festgestellt, dass abschüssigen Gehwege eine große Herausforderung darstellten. Des Weiteren waren Zugänge zu Geschäften oder anderen Einrichtungen teilweise nicht gegeben. Bei denen, die mit Blindenstöcken unterwegs waren, zeigte sich, dass eine Orientierung sehr problematisch ist. Es fehlte den Studierenden das Gefühl der Sicherheit.
Viele kreative Ideen und Hinweise wurden zusammengetragen, um mehr Inklusion zu erreichen.
Die behindertenpolitische Konferenz am 05.05.2022 bietet Gelegenheit zum direkten Erfahrungsaustausch mit den zahlreichen beteiligten Partnerorganisationen der Behinderten- und Seniorenarbeit an.
Zu einer aktiven Teilnahme sind alle Institutionen/Organisationen der Behinderten- und Seniorenarbeit aus beiden Partnerstädten herzlich eingeladen. Die Teilnehmenden sollen aus dieser Konferenz neue Impulse für die zukünftige grenzüberschreitende Zusammenarbeit mitnehmen. Oberbürgermeister Holger Kelch: „Inklusion ist ein grenzüberschreitendes Thema und zugleich eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Inklusion hilft den Menschen, ihr Potenzial zu entfalten. Inklusion sorgt für mehr soziale Gerechtigkeit und stärkt das Miteinander zwischen behinderten und nicht-behinderten Menschen. Alles zusammen macht eine Gesellschaft lebenswert und lebendig.“